Segellexikon

Blister

Vorsegel auch Gennaker genannt, das den Spinnaker ersetzt. Im Gegensatz zum symmetrisch geschnittenen Spinnaker ist ein Blister - wie eine Genua - asymmetrisch geschnitten. Ein Blister wird auch eher wie eine Genua gesegelt. Sein Hals ist nicht wie der Spinnaker an einen Baum gesteckt, sondern wird mit einer Halsleine an einem Bugspriet oder am Vorsteven gefahren.
Die Halsleine darf nicht mit einem Achtknoten gesichert sein, damit sie losgeworfen werden und ausrauschen kann, wenn das Boot aus dem Ruder gelaufen ist und unter dem Winddruck auf den Blister stark krängt. Der Blister kann dann mit der Schot ins Cockpit eingeholt werden. Wenn dabei das Blisterfall nur langsam gefiert wird, kommt das Segel nicht ins Wasser.
Als Segel ohne Baum ist der Blister auch für weniger ambitionierte Fahrtensegler attraktiv. Ein Blister wird auf Kursen zwischen 90° und 150° zum wahren Wind gesegelt. Seinen Antrieb erzielt er durch Auftrieb und nicht wie der Spinnaker durch Widerstand.
Sportliche Boote fahren den Blister an einem langen Bugspiet. Dann kann der Blister deutlich mehr Segelfläche bekommen als ein Spinnaker. Solche Boote werden mit einem Blister so schnell, dass sie nicht mit Spinnaker auf Vorwindkurs (180° zum Wind) segeln, sondern mit Blister vor dem Wind kreuzen (150° zum Wind). Trotz der erheblich längeren Wegstrecke kommen sie schneller zum Ziel. Für schnelle Boote ist der Blister flach geschnitten; ein Blister für Fahrtenyachten ist sehr bauchig.
Ein flach geschnittener Blister für Amwindkurs heißt Code 0.