Segellexikon

Membransegel

Auch Laminatsegel oder Foliensegel genannt. Im Gegensatz zu den schwereren und weniger formstabilen Tuchsegeln werden bei einem Membransegel Fasern auf eine dünne Trägerfolie (Membran) geklebt (laminiert). Die Fasern verbinden Kopf, Hals und Schothorn, sodass sie in Richtung der höchsten Lasten verlaufen. Sie bestehen aus Polyester, modifiziertem Polyester (Pentex), Aramid, Carbon oder Dyneema. Zumeist werden Membransegel ein- oder beidseitig beschichtet, sodass sie vor Schäden durch UV-Strahlung und Knicke geschützt sind. Um dem zunächst flachen Membransegel das gewünschten Profil (Bauch) zu geben, wird es zerschnitten und neu verklebt (vgl. Abnäher). Lediglich North-Sails laminiert die Segel gleich auf eine Form mit dem gewünschten Profil, sodass die Fasern nicht mehr zerschnitten und neu verklebt werden müssen. North-Sails ist es 2013 auch gelungen, die Trägerfolie durch ultradünne Streifen zu ersetzen, in welche die Fasern bereits eingearbeitet sind. Diese Streifen werden in unterschiedlichen Richtungen mehrfach aufeinander geklebt, sodass sie auch Belastungen aus anderen als den Hauptzugrichtungen standhalten. Solche Segel werden 3Di-Segel genannt; sie müssen auch nicht mehr gegen UV-Strahlung und Knicke geschützt werden.