Segellexikon

Foilen

Segeln auf einem oder mehreren Tragflügeln (engl. Hydrofoil oder kurz Foil), die den Rumpf vollständig aus dem Wasser heben, im Unterschied zum Semifoilen. Als Tragflügel können auch Schwert und Ruder dienen. Während Schwert und Ruder dann eine umgedrehte T-Form besitzen, hat ein Tragflügel die Form eines nach außen gebogenen L, das manchmal dreh- und schwenkbar ist.
Durch Foilen kann eine sehr hohe Geschwindigkeit erreicht werden – mit Moth über 25 kn, mit AC 72 über 50 kn und mit AC 75 noch mehr.
Relativ einfach ist es, das Boot aus dem Wasser zu heben, weitaus schwieriger jedoch ist, die Flughöhe zu stabilisieren. Denn dynamischer Auftrieb steigt mit dem Quadrat der Geschwindigkeit; bei doppelter Geschwindigkeit vervierfacht sich der Auftrieb des Tragflügels, sodass das Boot jeglichen Kontakt zum Wasser verlieren und vollständig abheben kann. Dies muss durch einen kleineren Anstellwinkel des Flügels (reduzierter Auftrieb durch Widerstand) oder Gewichtsverlagerung der Crew verhindert werden. Besonders viel Training verlangen Manöver wie Wenden oder Halsen. Foilen ist nicht ungefährlich; bei Unfällen sind schwere Verletzungen möglich.