Segellexikon
Delta-Spant
Spant in Form eines ∆. Ein negativer Vorsteven ist erforderlich, um dem Vorschiff ∆-Spanten zu verleihen. Ein Vorschiff mit ∆-Spant neigt weniger zum Stampfen als ein Vorschiff mit V-Spant oder mit U-Spant.
Ein Vorschiff mit ∆-Spant hat stets maximalen Auftrieb. Eine Welle von vorne hebt es kaum an, weil das ∆ nach oben immer weniger Volumen und damit immer weniger Auftrieb hat. Das Vorschiff sticht durch die Welle, was auch als Wave-Piercing bezeichnet wird. Sollte das Vorschiff in ein nachfolgendes Wellental stürzen, so verhindert der breite Boden des ∆ ein tiefes Eintauchen. So wird das Stampfen erheblich reduziert.
Ein negativer Vorsteven mit ∆-Spant wurde erstmals zu Beginn des 20. Jahrhunderts bei Panzerkreuzern eingesetzt und kam zu Beginn des 21. Jahrhunderts bei Hochleistungskatamaranen wieder auf. Das ∆-Spant verhindert das Unterschneiden des Schwimmers in Lee (Nose-Diving), das einen Kat aus hoher Fahrt so abrupt abbremsen kann, dass ein Überschlag droht. Inzwischen gibt es auch Einrumpfyachten mit ∆-Spant. Sie stampfen nicht nur weniger, sondern können durch eine verlängerte Wasserlinie auch höhere Geschwindigkeit erreichen.