Segellexikon

Mond

Eine allgemein anerkannte Definition für Mond gibt es nicht. Früher war Mond unser Erdmond. Nachdem Galileo Galilei vier Monde des Jupiter entdeckt hatte, bezeichnete man als Mond einen annähernd runden Himmelskörper, der sich um einen Planeten bewegt, während der Planet um einen Stern läuft. Der kleinste bekannte astronomische Körper, der durch seine eigene Schwerkraft eine annähernd runde Form besitzt, ist der Saturnmond Mimas mit einem Durchmesser von rund 397 Kilometern. Danach wurden viele kleinere Monde entdeckt, die keine annähernd runde Form haben. Seitdem sogar Monde beobachtet wurden, die einen Mond umkreisen, ist die Fachwelt ratlos – was die Definition von Mond angeht.
Unser Mond bewegt sich auf einer elliptischen Bahn um die Erde, wobei die Entfernung zwischen 356.000 km und 406.000 km schwankt. Die Mondbahn ist gegenüber der Bahn, die die Erde um die Sonne vollzieht (Ekliptik), geneigt. Die Neigung der Mondbahn pendelt mit einer Periode von 18,6 Jahren zwischen -5,1° und +5,1°. Zudem dreht sich die Mondbahn mit einer Periode von 18.6 Jahre um 360°. Deshalb finden Mondfinsternis und Sonnenfinsternis unregelmäßig statt.
Eine 360°-Wanderung um die Erde dauert knapp 27,5 Tage. Da die Erde währenddessen weiterläuft, beträgt die Zeitdauer von einem Vollmond bis zum nächsten Vollmond (oder von einem Neumond bis zum nächsten Neumond) etwa 29,5 Tage.
Schon 50 bis 100 Millionen Jahre nach Entstehung der Erde gehörte auch der Mond zur Erde. Er soll aus einer streifenden Kollision eines etwa marsgroßen Körpers mit der Erde entstanden sein (giant impact hypothesis). Die kinetische Energie wandelte sich in Hitze um, sodass Gestein im Erdmantel schmolz, aufspritzte und zusammen mit festen Teilen der Erde und des Einschlagkörpers den Mond formte.
Auch nachdem sich auf der Mondoberfläche eine dünne Kruste gebildet hatte, schlugen (bis vor 3,8 Milliarden Jahren) noch diverse Himmelskörper auf den Mond ein und haben die heute noch sichtbaren 100 bis 1.000 km großen Krater hinterlassen. Durch diese Einschläge ergoss sich Magma in Krater und Senken und bildete die mit bloßen Augen sichtbaren dunklen Meere („Mare“) des Mondes. Galileo Galilei beobachtete als Erster den Mond mit einem Fernrohr und erkannte Krater und (zum Teil über 11.000 m hohe) Gebirge des Mondes, den man bis dahin für platt gehalten hatte.
Der Mond wendet der Erde immer dieselbe Seite zu. Er hat seine Eigendrehung durch Gezeitenreibung verloren.